Soha ist Veranstalterin des Sonntags-Partylabels Sowiesopunkt und Host in Frieda’s Büxe.
Wer bist Du wirklich?
Ich bin seit 35 Jahren in der Schweiz, aber ursprünglich komme ich aus dem Libanon. Ich habe eine harte Schale aber ein grosses Herz und vor allem viel Energie. Ich bin immer unterwegs, was mein Job so mit sich bringt. Man sieht mich auf meinem Skateboard von Ort zu Ort cruisen, immer der Sonne und den guten Menschen entgegen.

Was liebst Du an Zürich?
Zürich ist für mich Freiheit. Wenn ich auf der Gmües-Brugg stehe, den Fluss im Nacken und das Alpenpanoarama vor mir, das sich an einem schönen Tag oberhalb des Sees öffnet, ist das für mich der wahre Luxus der Stadt. Klar leisten auch die Party- und Gastronomie-Szene, der Kreis 4 und der einzigartige Groove der Stadt ihren eigenen Beitrag.

Was würdest Du an Zürich ändern?
Wenn ich tatsächlich etwas ändern wollte, dann wäre ich schon weg. Halt… einen Wunsch hätte ich doch: Mehr Frauen freitags im Ausgang.

Du bist Veranstalterin. Wie erklärst du dir, dass es im elektronischen Zürich nur sehr wenige weibliche Veranstalterinnen gibt?
Diese Szene orientiert sich sicherlich mehr an den Herren und als Frau traut man sich vielleicht auch weniger in dieses Betätigungsfeld vorzustossen. Allerdings hat es so ebenso wenige Veranstalterinnen wie Djanes, wie Frauen in Chefpositionen, wie…. ich denke, dass das Problem der Gleichstellung ein allgemeines ist und die unterschiedlichsen Bereiche des Lebens in der Schweiz betrifft und sich nicht auf das Nachtleben reduzieren lässt.

Stichwort Aggressionen gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren…
Ich bin Libanesin und lesbisch. Ich hatte stets das Gefühl in Zürich sicher zu sein und mich mit meiner sexuellen Orientierung wohl fühlen zu dürfen. Aber was da in letzter Zeit passiert ist für mich unverständlich. Auch angesichts der Tatsache, dass unsere Stadt eine weltoffene ist oder es zumindest sein sollte. Diese Aggressionen gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe macht mich traurig und selbstverständlich habe ich ein wenig Angst, dass es auch mich treffen könnte: Man hört zwar immer nur von Aggressionen Männern gegenüber, aber auch Frauen kann so etwas zustossen. Kurzum: Ich gehe auch nicht auf heterosexuelle Paare los die sich halten und küssen und deshalb bin ich der Ansicht, dass ich dasselbe verlangen darf.
