5 Minuten Nachdenken – Heute: Vorsätze

Hallo Freunde

Frohes Neues, da bin ich wieder. Vietnam war schön. Und anders. Und aufschlussreich. Und nochmal schön. Ich habe meinen Silvester in einer Bambushütte irgendwo am Arsch der Welt inmitten von Tropenpflanzen und Moskitos verbracht. Das war zwar mal was anderes, doch auch in Südostasien hat sich mir die Frage nach den Vorsätzen nicht entzogen.

Ich habe immer versucht, mir fürs neue Jahr Vorsätze zu fassen. Und wie so einige von euch bin ich damit so ziemlich jedes Mal auf die Fresse gefallen. Weniger Scheisse in mich reinstopfen? Zonk. Weniger saufen? Zonk. Endlich wieder in Form kommen? Doppelzonk. Ausser Frustration und Zweifel an meinem gesunden Menschenverstand haben mir Vorsätze fürs neue Jahr eigentlich so gut wie nie etwas gebracht. Deswegen habe ich mich dieses Jahr dafür entschieden, keine Vorsätze zu fassen. So weit, so unspektakulär.

Doch dann habe ich angefangen, darüber nachzudenken, wieso meine Vorsätze immer umgehend im Eimer gelandet sind. Und ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass dafür nicht meine beschissene Selbstdisziplin (okay, doch auch), sondern vor allem die Erwartungshaltung verantwortlich ist, mit der ich ins neue Jahr starte.

Es ist doch so: wir fassen Neujahrsvorsätze, weil wir finden «New Year, New Me» (oder sonst irgendein instagramtauglicher Stuss). Doch, und ich rede hier jetzt nur für mich, ich habe gemerkt: das funktioniert für mich nicht. Ich kann nicht einen Schalter umlegen und vom einen Tag auf den anderen anders sein. Das Problem liegt darin, dass sich für jede Veränderung, innerlich oder äusserlich, zuerst meine Denk- und Sichtweise ändern muss. Es reicht nicht, zu sagen: «Ab heute fresse ich keinen Fastfood mehr». Jede Veränderung setzt ein Verständnis, eine Einsicht, eine faktische Grundlage voraus, um auf lange Sicht Früchte zu tragen. Das heisst nicht, dass ich nicht an das Prinzip «Just do it.» glaube. Es heisst lediglich, dass «Just do it.» nicht reicht, um eine echte, tiefgreifende Veränderung im Leben zu manifestieren. Zumindest nicht für mich.

I guess what I’m trying to say is: Wenn ich mir einen Vorsatz fürs neue Jahr gefasst hätte, dann wäre es wohl der, die Veränderungen in meinem Leben nicht an den gregorianischen Kalender zu binden, sondern sie jeden Tag von innen heraus und aus einem Bedürfnis heraus voranzutreiben. Oder wie George Bernard Shaw einst sagte: «Those who cannot change their mind cannot change anything.»

In diesem Sinne:

Schmeisst gut übern Haufen und alles Gute im Neuen.

Love,

Y.