Matija ist DJ, Produzent und Veranstalter mit Residencies von Hive und Bachstelzen Berlin. An diesem Freitag feiert er mit seinem entschleunigten Label „Festina lente oder die Kunst der Besonnenheit“ im Vieri Premiere und er hat viel neue Musik (in Kooperation mit Richard Elcox) am Start.
Wer bist Du wirklich?
Ich habe kroatische Wurzeln, bin in der Schweiz geboren, habe lange in Berlin gelebt und noch länger in Baden und jetzt bin ich in Zürich gelandet. Ich bin Geniesser, Freudenspender, ein guter Zuhörer und Ratgebender, Lernender, Zugänglicher und alle Menschen liebender Bewohner dieser Erde – „don`t push the river, it flows by itself“ (Fritz Perls 2).

Was liebst Du an Zürich?
Zürich ist so eine grossartige Stadt mit vielen Gesichtern und Kulturen. Ich liebe die Vielfalt dieser Stadt und die vielen wunderschönen Ecken und Kanten – man muss Zürich für sich entdecken.

Was würdest Du an Zürich ändern?
Eine bessere Klimapolitik, mehr Fahrradwege, kostenlose ÖV, billigere Mieten, mehr Platz für Kultur, mehr Freiräume für Kulturschaffende. Und am liebsten hätte ich noch den Blick aufs Meer.

Das 20minuten berichtet in letzter Zeit nur noch im Zusammenhang von Schlägereien und Schwulenhass aus dem Nachtleben. Was hältst du von dem Bild das die Zeitung und andere Medien vermitteln?
Ich finde allgemein, dass die Medien viel zu negativ berichten. Immer nur Mord und Totschlag, wohl weil die Leute das auch lesen wollen. Was das lbgtq-Thema anbelangt: Ich würde mir wünschen, dass die Berichterstattung der ganzen Bewegung angeglichen wird. Das Movement hat doch eine sehr positive Grundausstrahlung, lebt vor allem von Solidarität. Selbstverständlich: Wenn Schwule angegriffen werden, dann MUSS darüber berichtet werden und zwar so lange, bis das nicht mehr vorkommt. Jedoch: Das Verhältnis zwischen negativer und positiver Berichterstattung in den Medien stimmt (wie meist sonst) auch in diesem Zusammenhang nicht – es gäbe soviel Gutes, das Artikel ebenfalls rechtfertigen würde. Was wiederum das Zürcher Nachtleben anbelangt, bin ich der Meinung, dass es ein gewichtiger Teil des Zürcher Tourismus und der Zürcher Kultur darstellt, egal mit welchem Genre oder Bereich. Die Medien berücksichtigen das überhaupt nicht: Nur Schlägereien, Messerstechereien, etc. schaffen es in die News, obschon das Nachtleben viel gegen Gewalt unternimmt. Auch hier: Darüber soll und muss berichtet werden, aber auch hier und andererseits sind positive Berichte absolute Mangelware. Damit schaden die Medien dem grossen Ganzen.

Du bist im Moment sehr aktiv, hast viel neue Musik am Start. Erzähl uns mehr über die Kooperation mit Richard Elcox.
Da ich momentan viel produziere stimmt es, dass zurzeit sehr, sehr viel Musik von mir in die Welt rausströmt. Ich liebe es, Edits und Remixes aus alten Songs zu kreieren, die dann nostalgische Erinnerungen erwecken. Mit Richard Elcox hat sich aus einer über 10jährigen Freundschaft ein Duett entwickelt, das sich sehr harmonisch ergänzt und auch richtig Spass macht. Er ist das Genie, ein Tüftler immer auf der Suche nach dem perfekten Sound und ich der Wahnsinnige mit den verrücktesten Ideen, eine Kombination die dann schlussendlich doch zum passenden Klang führt.
