Hallo Freunde
Habt ihr auch Lust, heute mal über was anderes nachzudenken als dieses bekloppte Coronavirus? Nice, ich nämlich auch. Here we go. Wie sagt man so schön: «it has come to my attention», dass es in unserer Gesellschaft ein Saumödeli gibt. Und zwar ist das jenes der Frage nach dem Beruf. Ihr wisst schon, dieses doofe «Und was machst du beruflich?», nachdem man jemanden neu kennen gelernt hat.
Da bist du 2 Nanosekunden in einer Unterhaltung und das wichtigste, was es zu fragen gibt, ist, wie man seine scheiss Brötli auf den Tisch kriegt. Ich kann mir keine unwichtigere Frage vorstellen, als jene nach dem Beruf. Und das gleich doppelt, weil diese Frage ausschliesslich dann gestellt wird, wenn man sich in einem nichtberuflichen Umfeld befindet. Du fragst den Pizzadude an deiner Tür ja auch nicht, was er so beruflich macht. Das ist Unsinn. Nicht nur in dieser Situation, sondern in jeder.
Es ist doch so: wenn wir jemanden neu kennen lernen, stellen wir Fragen, um zu ergründen, was für eine Person uns da gegenübersteht, ob wir ihr vertrauen können, oder ob wir ganz tiffig einen kranken Hamster zuhause erfinden müssen, der unsere Aufmerksamkeit jetzt mehr braucht. Dabei ist die Frage nach dem Beruf wohl die beschissenste, die man stellen kann. Überlegt mal. Nehmen wir als Beispiel den Busfahrer (oder die Busfahrerin, of course). Bestimmt hattet ihr auch schon mal einen Busfahrer (oder eine Busfahrerin, of course), der (oder die, of course) ein waschechter Hurensohn (oder eine Hurentochter, of course) war. Der Typ Mensch, der wartet, bis du mit deinem Arschlochmünz in aller Eile dein fucking Busticket gelöst hast, nur um dir dann so richtig hämisch ins Gesicht zu blinken und dir vor der Nase wegzufahren. Echt, solche Menschen gibt’s. Dann gibt’s aber auch den Typen Mensch, der dich mit der vollen Einkaufstasche watscheln sieht, sogar den Bus nochmal anhält, dir die vorderste Türe aufmacht und dich beim Einsteigen dann auch noch freundlich grüsst. Die Antwort beider Menschentypen auf die Frage «Was machst du so beruflich?» wäre: «Ich fahre Bus.». See where I’m going with this?
Viel cleverer wäre es doch, diese Scheissfrage einfach komplett wegzulassen. Und dafür Fragen zu stellen wie «Hast du Angst im Dunkeln?», «Sollten alle Menschen mehr Sex haben?», oder «Würdest du gerne wissen, wann du stirbst, wenn du das könntest?». Denn dann lernt man einen Menschen richtig kennen. Und wenn’s etwas ist, das auch nach dem Kennenlernen noch Bestand hat, dann wirst du garantiert erfahren, was dein Gegenüber arbeitet – auch ganz ohne fragen.
Vielleicht sollten wir uns wieder etwas mehr auf den Menschen konzentrieren. Vielleicht ist die Arbeit gar nicht so wichtig. Und vielleicht, sollten wir da alle wieder etwas mehr drüber nachdenken.
Macheds guet und immer schön Händwäsche.
Y.