Valéries Quarantäne-Ich

Ja, der Shutdown hat auch mich hart getroffen. Kein Hive, kein Make-up, keine Kosmetik. Alles was ich mache & gern mache, um mir meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, ist geshutdownt worden. Dafür habe ich jetzt einen Schlafrhythmus, bin Alkohol- und Zigarettenfrei seit 14 Tagen und habe schon einiges an Quarantänezeitvertreib durchgemacht. Inklusive Achterbahn der Gefühle von Heulanfällen aus finanzieller Angst, über Wutanfälle über alles und jeden, bis hin zu absoluter Ausgeglichenheit und auch ein bisschen Gleichgültigkeit. Am Ende des Tages bin ich eh immer auf der Seite der Natur und die freut das ganze Tohuwabohu. Und wir haben ja immer noch ein Dach über dem Kopf, fliessendes Wasser und einen Staat, der uns schon nicht total verrecken lässt. Und Zeit haben die einen ja auch überschüssig und drum hier ein paar Inputs für eure Quarantänehöhle. 


Level : Spassig

Gestern habe ich meine Küche gestrichen, leider eher erfolglos, da ich zu wenig Farbe gekauft habe und die Wand deswegen nur einen Anstrich bekommen hat und ultrafleckig ist. Egaaaaal, ich verkauf‘ es als Kunst. Urbankitchenstyle oder so. Aber Wände bemalen macht Spass. Also ist das mein erster Tipp. Im Onlineshop von Coop Bau & Hobby kann man nachhaltige Farben poschten. Aber bestelle jaaa genug 😉 Vielleicht hat aber auch jemand aus deinem Freundeskreis noch irgendwo Farben und das ganze Material dazu rumstehen. Frag doch mal auf Socialmedia nach, immer erst versuchen zu re- oder upcyclen. Also ab an die Farbtöpfe und bisschen Leben in die Bude bringen.

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Level: Powerhausfrau

Ich gehöre zu den Glückskäfern, die Waschmaschine und Tumbler in der Wohnung haben. Ich wohne aber auch im fünften Stock ohne Lift und es wäre unmenschlich, müsste ich zum Waschen immer erst 100 Treppen runter und wieder hochklettern. Also für alle, die auch eine eigene Waschmaschine haben: wusstet ihr, dass man da regelmässig die Pumpe leeren muss? Ja, hat mir mal so’n Waschmaschinenflickmensch vorwurfsvoll beigebracht, nachdem er meine verstopfte Pumpe von diversen Dingen wie Socken, Münzen, Bobbypins und Steinen befreit hat. Wann wäre ein besserer Moment als jetzt, die Waschmaschine und den Tumbler riiichtig zu reinigen. Wie man das Sieb und die Pumpe leert, findet man zum Beispiel auf Youtube (was findet man schon nicht auf Youtube :-P) Waschmittelschublade rauspützeln, die Gummihalterung bei der Tür mal mit heissem Wasser ausspülen und wer‘s noch richtig geil sauber mag, kann ein bisschen Natron in die Maschine geben und bei 90 Grad laufen lassen. (Bei älteren Maschinen würd‘ ich die Finger davon lassen.) Putzlümpen oder Küchentücher könnt ihr eh bei 90 Grad waschen, denn Bakterien und Keime finden so 30-40 Grad recht geil und vermehren sich da freudig weiter, drum ab und zu die Maschine richtig heiss laufen lassen, dass die kleinen miefigen Dinger abgetötet werden.

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Level: Scho chli verzwiflet

Eine meiner Neurosen ist das Sortieren nach Farben. Meine Kleider, Unterwäsche, Schminksachen, sogar meine Apps auf dem Bildschirm sind nach Farben sortiert. Dafür, dass ich sonst eher chaotisch bin, ist diese Ordnung ganz wichtig, sonst bringt mich das aus dem (Farb-)Konzept. Drum ist mir meine Sockenschublade ein ganz grosser Dorn im Auge. Es gibt eine Schublade, zuunterst, mit Singlesocken, Findelsocken oder ganz klar verwitweten Socken. Und ich weiss, dass ganz bestimmt auch viele von Euch eine solche Schublade haben. Also wie wär‘s, wenn wir inneren Frieden schaffen, einen guten Film einstellen und uns an die Socken wagen. Getrennte Paare wieder zusammenführen, verlöcherte flicken oder weg, und die Einzelnen aber coolen Socken behalten. Man muss ja auch nicht immer zueinander passende Socken tragen 😉 Stellt sicher, dass ihr eine gute Beleuchtung habt! Diese schwarzen Biester kann man sonst fast nicht auseinanderhalten. Ich meine die schwarzen Socken, gäll. Kleiner Filmtipp am Rande für diese Beschäftigung: Der Schacht auf Netflix. Fucking guter Film. Deep shit!

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Level: psychische Hygiene

Sauwichtig. Erster Schritt: Die Notifications all dieser Schandblätter abstellen. Diese panikmachenden Kackwürste, die einfach Klicks generieren wollen mit so unnötigem Schwachsinn. Hinfort damit. Und dann auch einfach mal das rechteckige Ding namens Smartphone auf Flugmodus stellen, oder meinetwegen halt mal ganz abschalten. Wenigstens für ein paar Stunden am Tag. Jedes Mal, wenn Du eigentlich danach greifen möchtest, lächelst Du. Kannst Dich auch im Spiegel anlächeln. Du wirst sehen, wie gut sich das anfühlt. Denke an was Lustiges und lache dabei, tut Dir besser als wie erstarrt auf deinen Bildschirm starren und die Zahlen der Neuinfizierten zu studieren, oder wieder eine Zusammenfassung von Donald Trumps Pressekonferenz zu schauen. Bitte, das tut niemandem gut.

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Level: 5 Sterne Koch

Wir haben sie alle! Nahrung, die ganz hinten im Schränkchen hockt und vergessen gegangen zu sein scheint. Lasagneblätter, Grünkern weil gedacht, man könnte mal gesund versuchen, exotische Gewürze von der letzten Reise oder sonst was, das schon lange rumsteht? Versuch mal, all diese alten Staubfänger hervorzuholen, google ein geiles Rezept damit und verwerte sie. Wenn Du ganz fancy sein möchtest und ein richtig gewissenhafter Erdbewohner, geh in ein Biolädeli und kaufe dort Gemüse, unverpackt und in bester Qualität, ein. Ich habe zum Beispiel Tonnen an Mehl, weil ich jedes Mal zum Backen neues kaufe, obwohl ich ja noch habe. Drum gibt‘s bei mir jetzt selbstgebackenes Brot.

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