4 schöne Sachen fürs Weekend plus Züri Fäscht

Freitag bis Sonntag: Züri Fäscht.

Die Emotionen, die diese zwei Worte auslösen, reichen von ‘herrje’ bis ‚hurra‘. Wobei die Herrjeist/innen von den Hurraist/innen als Spassbremsen verunglimpft werden, und die Juhuist/innen von den Herrjeist/innen… uns fällt jetzt gerade weder ein Adjektiv noch ein Substantiv ein, für das wir uns nicht irgendjemandem rechtfertigen müssten. Zudem werden wir uns bei dieser widerstreitenden Meinungs-Konstellation hüten, zu erzählen, zu welcher Gruppe wir zählen. Also verweisen wir einfach nur auf das Programm.

Voilà: Programm | Züri Fäscht (zuerifaescht.ch) Have Fön!

Freitag und Samstag: Filmsinfonik – ‘Chaplin in Concert – With a Smile’. Tonhalle, Fr. ab 19:30, Sa. ab 18:30

Als Chaplins erster Film ‘His New Job’ 1915 in die Kinos kam, war gerade erster Weltkrieg und die Tonspur noch in weiter Ferne. Es dauerte noch ganze 12 Jahre und bis zu ‘The Jazz Singer’, bis zu den Bildern gesprochen wurde. Chaplin selbst verweigerte sich dem Tonfilm noch eine ganze Weile und brachte 1931 ‘Lichter der Grossstadt’ auf die Leinwand, ein Film ohne Sprache, der trotz seines dem Zeitgeist widersprechenden Bekenntnisses zum Stummfilm sein bis dato erfolgreichster wurde. Das Tonhalle-Orchester Zürich widmet dem Tramp zwei Abende und spielt seine eigenen Kompositionen, gemeinsam mit der Musik aus Klassikern wie The Great Dictator und Modern Times. Apropos The Great Dictator… DEN müssen wir in DIESEN Zeiten einfach bringen. Das mit der Musik kann man dann am Freitag und am Samstag in der Tonhalle nachholen.

Freitag: Big Creek Slim & Peter Nande. Gotthard Bar, ab 20:45

Wer latent den Blues hat, weil Züri Fäscht ist und die marodierenden Horden über die Stadt herfallen, für den hat die Gotthard Bar das Passende und zwar einen Gig des dänischen Blues Musikers Big Creek Slim, der viel eher nach Mississippi-Delta als Kopenhagener Hafen klingt. Creek hat insgesamt neun Alben eingespielt und hat etliche Auszeichnungen in die Hand gedrückt gekriegt. Begleitung kriegt er von Peter Nande an der Mundharmonika.

Samstag: 10. Runde zum Gaul. Ab 13 Uhr.

Der Gaul beim Bahnhof Hardbrücke wird zehn Jahre alt und da er seinen dortigen Stall auf 2025 verlassen muss (die Stadt hat den Vertrag nicht verlängert), wird dies auch der letzte runde Geburtstag des Kleppers sein. Ab 13 Uhr ist Festbetrieb mit Burger, Pommes, Michelada, Bier, Sekt und Slushy, ab 13:30 ist Programm für Kids, um 14 Uhr ist Tätschquiz und so geht’s dann den ganzen Nachmittag und bis weit in den Abend hinein weiter bis zum Schluss-Set von Rolf Saxer ab 22 Uhr. Das Programm ist hier: Gartenbeiz «zum Gaul» | zumgaul.ch

Samstag: Moonwalks live. El Lokal, ab 20:20

Wer nach der Blues-Runde im Gotthard noch nicht genug Züri Fäscht-Weekend-Düsterkeit abgekriegt hat, der ist hier bestens aufghoben: Moonwalks stammen aus Detroit und klingen ähnlich trostlos wie das bei uns gebräuchliche Image ihrer Herkunftsstadt. Wobei wir gehört zu haben meinen, dass in den vergangenen Jahren die Gentrifizierung Detroit zu einer einzigen grossen Hipster-Kommune hat werden lassen. Mit Heerscharen von Baristas und Craft Beer-Brauer/innen. Wir wissen nicht, wie viel da dran ist, würden dann aber verstehen, warum Moonwalks so weit weg von zuhause auf Bühnen stehen.