5 Hingeherchen ab Donnerstag bis Sonntag

Donnerstag: Eröffnung Hyper ’23 in der Photobastei. Ab 18 Uhr

Fotorealismus finden wir bisweilen verstörend. Man guckt es an, hält es für echt (also für eine Fotografie) und das ist es nicht. Wobei man sich nun darüber streiten kann, was an einem Gemälde oder an einer Skulptur nicht echt sein soll. Natürlich. Aber genau aus diesem Effekt und dieser Diskussion bezieht diese Kunstform aus unserer Warte einen Grossteil ihres Reizes. Die Photobastei widmet dem Hyperrealismus eine Ausstellung und am Donnerstag ist Vernissage. Gezeigt werden Werke aus der Schweiz, aus Frankreich, Italien, Deutschland und England. Bild: Bernard Prilleux, Chevy Bel Air (Öl auf Leinwand). Infos zum Anlass: HYPER’23 | Hyperrealismus aus Europa – Zeitgenössische hyperrealistische Malerei in … | Presseportal

Bernard Prillieux, Chevy Bel Air, Öl auf Leinwand, 70×50 cm

Freitag: Plattentaufe One-Eyed Daruma. Moods. Ab 19:30

One-Eyed Daruma entstanden aus einem Projekt im Moods und eben dorthin kehren der Kontrabassist Lukas Traxel und seine Mitstreiter nun zurück, um ihre Platte zu taufen. Die haben sie gleich und vielleicht auch der Einfachheit halber nach sich selbst benannt. Der Name hat etwas mit japanischer Mythologie und Glücksbringern zu tun, wir mögen’s aber lieber handfest. Also so: Die Musik bewegt sich gekonnt zwischen furios und melancholisch und am Schnittpunkt zwischen John Coltrane, ADHD und Agnes Martin.

Samstag: Frau Gerolds Garten Closing. Frau Gerolds Garten. Ab 18 Uhr

Hurra, hurra, der Herbst ist da. Wer da nicht gleich vor Freude zu hopsen beginnt… Wir verstehen das. Was wir ebenfalls verstehen ist, dass der Sommer einen angemessenen Abschied verdient, hat er sich doch die meiste Zeit über von seiner schönsten Seite gezeigt. Und welche Location eignet sich besser für eine solche Sommerverabschiedung als Frau Gerolds Garten, für viel die Zürcherinnen und Zürcher der liebste Draussensein-Ort überhaupt. Organisiert wird das Ganze vom benachbarten Hive, die Musik kommt von Animal Trainer, Dani Posada, Juli Lee und Manuel Moreno und der Eintritt ist gratis.

Sonntag: Beethofen, Saint-Saëns, Mendelssohn & Bruch. Kirche auf der Egg. Ab 17 Uhr

Da hat uns diese Woche ein netter Herr vor dem Migros am Morgental einen Flyer in die Hand gedrückt. Wir haben ihn gefragt, welches denn die Kirche auf der Egg sei (Yep und wer hätte das gedacht: Wir sind keine emsigen Kirchgänger). Er hat dann auf den orangefarbenen Kirchturm oberhalb des Morgentals gedeutet, der mit seinem unablässigen und ohrenbetäubenden Glockengebimmel auch zu unverständlichen Zeiten die gesamte Nachbarschaft bei (mieser) Laune hält. An diesem Sonntag werden dort endlich mal schöne Klänge angeschlagen. Die Orchestergesellschafft Zürich, unter anderem mit Benjamin Nyffenegger, spielt Werke der eingangs genannten. Nyffenegger wiederum ist nichts Geringeres als Cellist beim Tonhalle-Orchester Zürich. Und wir dürfen Beethoven spielen, hurra!

Sonntag: Schlummi Opening. Frieda’s Büxe. Ab 22 Uhr.

Wer an ‘Party am Sonntag denkt‘, dem fallen als Allererstes Afterhours voller Raverchen ein, die dem Zombiestadium anheimgefallen sind. Der Schlummi ist aber ganz, ganz anders: Gespielt wird hier nicht zackige Afterhour-Mucke, um die letzten Bewegungssäfte aus den Anwesenden zu pressen, sondern smoothe und die Kommunikation fördernde Elektronik fürs Herz und Seele. Und vor allem für nette Menschen, die einfach nur das Weekend mit Gleichgesinnten ausklingen möchten und die sich zuvor zumindest ein paar Stunden Schlaf gegönnt haben. Gespielt wird von Planet Caravan, von Temo Sayin und von Acid Flora. Die wird hier übrigens wohl nicht ganz so zügig auflegen, wie an ihrem Viertel-Set.